Mach mir mal den Löwen
Kannst du dich noch an deine Kindheit erinnern und deinen ersten Besuch im Zirkus? Erinnerst du dich, als der Clown zum ersten Mal die Manege betrat, über seine viel zu großen Schuhe stolperte und das Publikum in schalendes Gelächter ausgebrochen ist? Viele Grimassen und Dummheiten später taten die Bäuche weh vor lachen und alle Besucher waren glücklich.
Grimassen anzusehen ist witzig, aber sie selbst zu machen ist mindestens genauso lustig, denn lustige Gesichter entspannen die Gesichtszüge, lockern die Muskulatur und damit auch dich selbst. Genau deswegen nutze ich solche Weisheiten auch in der Fotografie.
Immer wieder sind meine Kundinnen beim Shooting angespannt. Die neue, oftmals ungewohnte Situation, das Studio, das sie wahrscheinlich zum ersten Mal betreten, tragen einen großen Teil dazu bei, dass mein Gegenüber selten von Anfang an entspannt ist.
Vollkommen normal, schließlich entspricht unser Alltag nicht der eines Supermodels, und so stehen wir alle nicht gerade regelmässig vor einer Kamera.
Und das verunsichert.
Steht man so richtig?
Oder sollte man den Kopf besser zur Seite neigen?
Ist das Lächeln so richtig?
Ist der meinen Bauch eingezogen?
Man weiss nicht, wie man agieren soll, was man als nächstes tun soll.
Die Gesichtsmuskeln zeigen die Unsicherheit und Aufregung sofort nach aussen und verspannen sich, und das sieht in der Regel sehr unnatürlich aus.
Ich setzte in solchen Situationen gerne Lockerungsübungen für das Gesicht ein, denn neben einer entspannten Stimmung ist auch ein entspannter Kunde besonders wichtig. Deshalb verrate ich dir meine 3 liebsten Übungen für eine entspannte Gesichtsmuskulatur.
Beam me up, Scotty
Eine meiner liebsten Übungen, die sofort Entspannung verspricht, ist das wegbeamen: Schliesse deine Augen und atme tief und langsam durch die Nase ein, und langsam durch den geöffneten Mund wieder aus. Öffne die Augen ganz langsam und lächle.
Eine weitere Übung, die ich besonders mag, ist der Löwe: Kate Perry singt zurecht „you’re gonna hear me roar“ denn der Ausdruck der Stärke macht uns innerlich und im Außen groß. Der Mund wird weit aufgerissen, die Lippen formen sich zu „Wellenbewegungen“. Alles wird automatisch kurz angespannt, kaum folgt die Entspannung steht sich ein Lächeln ein, und mein Moment für das perfekte Bild ist gekommen.
Calm down
Ebenso wichtig wie eine entspannte Gesichtsmuskulatur und Mimik ist auch die Körperhaltung. Ein angespannter und verspannter Körper spiegelt sich in der gesamten Haltung wieder. Die Anspannung ist sofort sichtbar.
Entspanne daher deine Schultern und lass sie fallen. Neige deinen Kopf langsam zur Seite und drehe ihn sanft nach links und rechts um deinen Nacken zu lockern.
Schüttle deine Arme kräftig aus um die Anspannung zu nehmen, und wenn gar nichts mehr hilft, schüttle deinen ganzen Körper und beweg dich zur Studiomusik, um lockerer zu werden. Die Entspannung kommt so ganz von alleine.
Und noch eine Sache, die du auch nicht ausser acht lassen solltest, wenn es um Entspannung geht – denke an das Drumherum. Nimm dir genügend und ausreichend Zeit, um erstmal im Studio ankommen zu können, ohne mit den Gedanken schon beim nächsten Termin auf deiner Tagesagenda zu sein. Halte dir genügend Freiraum zwischen deinen Aktivitäten, damit wir im Falle des Falles ein wenig Spielraum haben und ohne Druck arbeiten können.
Es verspannt dich automatisch, wenn du ständig das Gefühl hast, aufs Handy schauen zu müssen, dann steht einem entspannten Fotoshootings nichts mehr im Wege.
Wenn du dir auch ein entspanntes Shooting wünscht, dann schreib mir doch gerne!